Das Wohl und Wehe der Standortwahl

In den meisten Industrienationen macht es wenig Unterschied, wo genau ein Firmenstandort etabliert wird. Man orientiert sich hauptsächlich an einer guten Verkehrsanbindung, Internetverfügbarkeit oder dass ausreichend gut ausgebildete Mitarbeitende verfügbar sind. Wenn man in andere Märkte expandiert ist dies wesentlich heikler. Megastädte wie Peking verfügen über ein gut ausgebautes U-Bahn-Netz, das vor allem schlechter verdienende Mitarbeiter in Anspruch nehmen, um vom oft weit entfernt liegenden Wohnort zur Arbeit zu kommen. Die schnelle Ausdehnung der Stadt führt allerdings zu sehr langen Pendelzeiten und verhindert außerdem, dass das U-Bahnnetz entlegenere Bereiche abdeckt. Viele Pendler halten sich folglich von bestimmten Bezirken fern, wenn sie eine Arbeit suchen. Noch offensichtlicher ist es in zB Sao Paulo, wo Bewohner aus Sicherheitsgründen in bestimmte Viertel gar nicht erst hinein- oder nur durchfahren, um zur Arbeit zu gelangen. Sollte sich ein neues Unternehmen irgendwo niederlassen, ohne die Standortwahl kritisch zu beleuchten, kann dies zu Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung führen. Ein Umzug der Firma ist dann häufig der einzige Weg aus dieser Sackgasse. Ein Betriebsumzug ist in Peking wiederum nicht so einfach, denn nicht in jedem Bezirk darf sich jede Firma niederlassen. In der Praxis wird die Erreichbarkeit einer Tochtergesellschaft über einen internationalen Flughafen meistens noch geprüft, weitere Punkte werden leider oft vergessen. Es gilt daher umso mehr: Augen auf bei der Standortwahl!

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